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Bilder vom Vorbild

Battle Creek

Just at the side of the track

Auch abseits der Strecke lässt sich während der Wartezeit auf den nächsten Zug noch allerlei Interessantes beobachten. Die Zugdichte in Battle Creek ist relativ gering, es kann durchaus auch mal eine oder zwei Stunden vergehen, ohne dass sich etwas auf den Gleisen bewegt. Da schaue ich immer ein wenig nach rechts und links und entdecke dann zum Beispiel gefällte Telegraphenmasten. Diese Masten mit den Dutzenden von Drähten haben ursprünglich die Streckensignale gesteuert. Je wichtiger die Strecke und je mehr Verkehr lief, umso mehr Kabel kann man sehen.

Jetzt werden diese Relikte elektromechanischer Vergangenheit mehr und mehr durch moderne Glasfaserkabel ersetzt und einfach mit der Motorsäge gefällt und liegen gelassen.

Die Masten sind aus Holz und auch die Querstreben sind einfache Holzstreben. Die Isolatoren sind in der Ursprungsversion auf einem hölzernen Gewinde aufgeschraubt. Auf dem obigen Bild sind die Isolatoren mit Blechstreifen montiert. Wahrscheinlich war hier mal eine Abspannung vor der Brücke installiert. Die obigen Isolatoren sind aus Porzellan (weiß) und Bakelit (braun).

Hier ist ein "moderner" Isolator aus hellem durchscheinenden Kunststof zu sehen. Auch er wird auf das hölzerne Gewinde aufgeschraubt.

Ein Isolator aus hellem Glas noch montiert.Das Glas ist eigentlich klar und ohne Einfärbung. Die leichte trübe grünliche Nuance rührt vom Schmutz, Algen und Spinnennestern her.

...und schon ist er abgeschraubt. Das Gewinde ist konisch.

Aber noch werden die alten Leitungen vielerorts noch benötigt (oder sind zumindest noch sehr gut erhalten). Auf dieser Seite sind im wesentlichen helle Glasisolatoren zu sehen, einige schwarze Kunststoffausführungen haben defekte Glasisolatoren schon ersetzt.

Gegen das Licht schimmern die Glasisolatoren in weiß und in grün.

An der Helmer Road entdeckte ich dieses Zeichen. Hier ist das oben bereits erwähnte Glasfaserkabel verlegt. Muß aber auch schon das eine oder andere Jährchen her sein.

Aber auch die Flora und Fauna an der Strecke können begeistern und die Warte zeit verkürzen. Blumen können nicht schnell weglaufen, daher ist es mir gelungen eine Aufnahme zu machen. Im Gegensatz dazu waren Füchse, Kardinalsvögel, Eichörnchen und Schlangen immer schneller oder schon viel zu weit weg für ein gescheites Foto. Ein Tier hab ich aber trotzdem erwischt:

Die Grain Elevator Turtle. Die Schildkröte lief beim Getreidesilo von Battle Creek am Rangierbahnhof herum. Nach einem ersten Kopfeinziehen war sie dann doch überzeugt daß ich ein echter Railfan bin und kein subversives Element und hat sich weiter gesonnt.

Ab und an ergibt sich auch Gelegenheit mit Eisenbahnern oder Railfans sich unterhalten. Beim letzten Trip traf ich nahe beim alten GTW Bahnhof einen CN Rentner mit Videokamera, Radioscanner und CN Mütze ausgestattet. Er trauerte den alten Zeiten nach und konnte es immer noch nicht verstehen, daß er in Ruhestand geschickt worden war. Man hätte ihm stundelang zuhören können, Geschichten von jeder Menge Entgleisungen, gefährlichen Tankwagenunfällen und er hat alles wieder aufgeklart.

Nett war es auch, daß ein Rangierer beim Yard mal zu mir vorbeischaute um ein kleines Schwätzchen zu halten.

Es ist generell eine erhöthe Wachsamkeit der Bevölkerung und der Beschäftigten der Bahnen erkennbar. Die Furcht vor Anschlägen z.B. auf Tankwagen ist in der Presse allgegenwärtig, große Städte wollen den Verkehr von gefährlichen Chemikalien durch das Stadtgebiet beschränken.

Interessante Industriebauten stehen eigentlich immer irgenwann an der Strecke. Dieses Backsteingebäude mit dem markanten Wasserturm ließe sich sogar auf eine passende Größe für die Modellbahn adaptieren.

 

 

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